Il nov center da vitg  a Trun. Das neue Dorfzentrum in Trun.

Projektdokumentation der urbanischen Semesterarbeit HS 2025 @ FHGR. Institut für alpinen Bau bei Maximilian Duszynski

Leitfaden

Ein soziales Pilot­pro­jekt zwis­chen Land­wirtschaft, Handw­erk und dig­i­taler Infra­struk­tur. „Plaid, Paun & Blockchain“ verknüpft reale Stof­fkreis­läufe mit ein­er leicht­en, offe­nen Logik aus Nodes, Code und Ver­trauen.
Der Spoil­er: Wenn Kartof­feln, Küh­lket­ten und Com­mons ein­mal dieselbe Sprache sprechen, braucht es keine Ver­wal­tung mehr – nur Verbindung 😉 –
Stefan M. Seydel, on TTP

Wieso braucht es ein neues Denken? Wieso ein Wechsel?

Blockchain, Massentourismus, fragen sich viele und was nun?

Feuer, Rad, Buchdruck, Dampfmaschine, Elektrizität, Schreibmaschine und Rechner. das Welt – weite – Netz, das Smartphone, KI. All diese Neuentwicklungen brachten mit sich den Individualen wie dann auch den Sozialen Wechsel. Ob jetzt der Arbeitsmarkt sich Änderte oder eine neue politische Haltung entwickelt wurde. Jede Innovation bringt mit sich einen Wechsel.

Die Nahrung wechselte sich in der Vergangenheit. Vom Huhn vor dem Haus, zu eingefrorenen Chickenwings im Coop. Geringerer Arbeitsaufwand für die Ernährung – mehr Zeit.

Vom Eigenheim zu den Geisterhäuser. Massenhafte Kolonialisierung durch Kapitallokatoren in den Bergen.

Der Transport ebenfalls. Von Kutsche im Jahre 1900, zur Tesla, die selbst Entscheidungen trifft. Individual Transport überflutet die Strassen.

Die Information. Von der Predigt durch das Buch zur Zeitschrift und Wikipedia. Vom Patriarchat zur Selbstinitiative. Dynamisierung des Erfahrungsaustausches, Dynamisierung der Entwicklung.

Der Wechsel, der Güter und Dienstleistungen. Vom Tausch zum Wertpapier und Aktie. Jetzt Blockchain.  Logarithmischer Kapitalzuwachs.

Kunst. Eine Reaktion der Protagonisten auf die Gesellschaftliche Entwicklungen.  Ausdruck des Erschaffens.

Illustration: Die Summe der Entwicklung der Spezies homo sapiens wachst logarithmisch, seit der Erfindung des Feuers.

Herr Seydel strebt eine autarke kommunale Gesellschaft Struktur an, in welcher die zentralisierte Verwaltung der Prozesse kritisiert werden und die self sufficiency des Commons anstrebt. Die TTP von Herrn Seydel brechen die Commons relevanten Faktoren auf Einzelteile auf und versucht die Verbindung deren, neu zu denken. Apolitisch, Gemeinschaftlich und Solidarisch.

Die oben genannten 6 Grundsteine der Zivilisation stelle ich zum Diskurs. Wie funktionieren diese in Rahmen des alpinen Raumes. Nahrung, Hau­sung, Logistik, Informatik, Austausch, Kunst.

IertGartenSelbstversorgung
RaffinarVeredelungKunstzentrum, Handwerker
ConsumarGrossküche, Gastronomie, HaushalteGemeinnütziges
ConversiumUmwandlungKompost, Energie
TransportLogistikKoordiniert
CodeBlockchainAutomatisierung der Verwaltung
SaverDokumentationWissensbasis erweitern und austauschen
LegitimarRechtHygiene, Verfahren
FinanzarTauschDirekte Solidarität

Die städtebauliche Studentenarbeit erlaubt mir, anhand des urbanen Beispiels, des Dorfes Trun, die gemeinschaftlichen Strukturen zeitgenössisch neu zu verstehen und das Sozialekozept von Herrn Seydel konzeptuell, architektonisch zu Testen. Neu, bedeuten nicht anders, neu bedeutet, für mich, mit der Erkenntnis dem Wandel entgegenzukommen.


Ziel.

Eine Belebung des einheimischen ungenutzten Raumes. Welches zur Steigerung der Interaktion der Bevölkerung dienen wird. Neben der Steigerung der Attraktivität des öffentlichen Raumes soll auch ein wirtschaftlicher Mehrwert für die Gemeinde vollbracht werden.

Erkenntnisse.

Die Gemeinde Trun mit ihrem disentiser Hof, bemerkenswerten Aktoren wie Alois Cariget und Spescha, dem Grau Schwur, Textilfabrik und vielen mehr, weist ein nennenswertes Erbe auf. Durch die wachsende Automobilität und Verlagerung der Wirtschaft auf Tourismus, wie in den disentiser oder laaxer Skigebieten, geriet Trun in eine Regression der Entwicklung. Mann findet mehrere verlassene Gewerbe- oder Wohnbauten. Die stark befahrene Kantonsstrasse steuert dem Nutzungswert der Gemeinde negativ bei. Man kann einen Umbruch in der Zivilinitiative bezüglich der Nutzung und der Bewirtschaftung in Trun sehen. Neuer Schulanbau vom Architekten Gion A. Caminada, Surselva Museum und der Trun-Cultura Verein, wie auch unzählige Kulturaktivitäten prägen die Umgebung und versuchen die Identität des Dorfes am Leben zu halten. Trun-Cultura, nach dem Erwerb von drei Kulturrelevanten Gebäuden, plant ein neues Museum und Künstler-residance. Mit diesem Eingriff versuchen Sie nicht nur die verlassenen Bauten ein neues Leben zu geben aber ebenfalls neue Nutzungen ins Dorf zu bringen. Das Dorf definiert vier unabhängige öffentliche Fussgängerkreuzungen, sie haust drei Restaurants, davon ein Hotel, ein Lebensmittelladen Volg, zwei Banken, vier Glaubensstädte, mehrere Kunstinstallationen. Vorplatz bei der Casa Carigiet, vor dem Volg, der Schule und den Banken. Abgesehen vom Schulplatz sind alle diese Plätze durch die Kantonsstrasse beeinflusst und weisen einen grossen Lärm auf. Durch die Strasse und mangelhafte Nutzungsfreiheit, sind diese Strassen nur bedingt, für Personenaufenthalte geeignet.

Projekt.

Ein neues Begegnung- und Aufenthaltszentrum, wie auch erwerbdienende Konzepte sollen dem Dorf die Identität ablesbarer machen und die Nutzbarkeit steigern. Dieser Eingriff würde nicht nur das Leben der einheimischen Bevölkerung ergänzen, aber auch einladend für Besucher/-innen wirken und als inspirationszentrum der Begegnung für Jung und Alt dienen. Kaffee mit einer Bibliothek, Entfaltung der vergessenen Obstgärten, Kelterei und vernakuläre Inszenierungen des öffentlichen Aussenraumes. Synergien mit bestehenden Strukturen sollen durch typologische Umsetzungen nicht das Model ändern, sondern dem Model auf eine nachhaltige und zeitgenössische Art, Platz für Entfaltung des internen Potentials ermöglichen.

Kontext.

Die Fabrik in Trun, deren Vorplatz und die umgeben Gärten zeigen ein grosses Potenzial für dieses Raumprogramm auf. Zentral und ruhig gelegen, mit unbewirtschafteten Räumlichkeiten wie auch die ungenutzten Gärten schafft eine solide Grundlage für die dynamische Nutzung. Gewisse Distanz zu den Privatwohnhäuser und der umfangreiche offene Platz ermöglicht eine freiere Gestaltung und Aneignung. Der bestandesbewuster Eingriff soll sich aber auf die bestehende Struktur bewähren und deren folgen.